Rétesevés – Strudlessen
Fasching, das Strudelessen und der närrische Mittwoch
Nach den alten kirchlichen Traditionen dauert der Fasching von dem Dreikönigstag bis zum Aschermittwoch. In dieser Zeit hat man den Winter begraben, verabschiedet, es war das Fest der Frühlingserwartung und die Zeit der grossen Bällen. Es war auch die Zeit der Hochzeiten, weil keine Hochzeite in der Fastenzeit gefeiert durften.
In der Faschingzeit war es kalt und die Speisen und Kuchen, die zur Hochzeit vorbereitet worden sind, verdarben nicht, die Menschen hatten um das Haus herum weniger Arbeit. Zum Fasching wurden verschiedene Strudeln und Krapfen für die Gäste gebacken. Die Kinder sagten:
Fasching, Fasching, lass nicht noch,
Bis die Mutter uns Krapfen bäckt!
Der Strudel war auch mit Weisskohl und mit Sauerkraut gefüllt worden. An dem letzten Sonntag des Faschings sind die Burschen mit den Musikanten zu den Häusern, in denen die schöne Mädel wohnten, gegangen, um sie in den 3 tagigen Ball einzuladen. Wenn der Burche für die Eltern sympatisch war, durfte das Mädel mitgehen. Der Bursche sagte:
Deshalb bin ich gekommen
Deshalb bin ich da
Das deine Tochter zu dem
Faschingtanz ausgib!
Die Eltern antworteten:
Gut, du kannst sie mitnehmen!
Von den 2000-er Jahren organisiert die Donauschwäbische Selbstverwaltung Wetschesch, in der junge Mitglieder auch sind und viel von ihren Grosseltern von den alten Brauchen gehört haben, das Strudelessen im Aula der Dorfschule Wetschesch in jedem Jahr. Auf der Bühne spielen das „Strudelessen” die Kinder der Dorfkindergarten Wetschesch vor. Nach dem Programm können die Gäste verschiedene feine Strudeln kosten, mit einandern gut plaudern und tanzen. Es spielt die Brunnerkapelle. Es ist schön zu sehen, dass Grosseltern mit den Enkelkindern Polka, Masurka, Ländler und Walzer tanzen.
Ináncsi Zsigmondné